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Die Uckerose Manufaktur der Elena von Gieck
von Heidi Müller
Die beseelte Alchemistin
Es war einmal eine junge Frau aus Kasachstan, die studierte Chemie. Leider ohne jegliche Leidenschaft. Die schien in ihrem jungen Leben im Dornröschenschlaf. Mit 25 Jahren kommt Elena von Gieck nach Deutschland, macht eine Umschulung zur Industriekauffrau. Finanzcontrolling? Auch nicht gerade geeignet, um ihre Leidenschaft zu wecken. Doch das Verlangen ihrer Seele, ihre Sehnsucht bleibt hartnäckig. „Was macht mich aus?“ fragt sie sich. Ihre innere Expedition beginnt. „Ich fühlte mich entwurzelt. Ich war auf der Suche nach meinem Zuhause, nach Geborgenheit. Nach Ankommen.“
Sie fühlt sich zur Pflanzen- und Naturheilkunde hingezogen, stellt Kosmetik und Parfüm her, gibt Kurse an der Volkshochschule. „Damit fing mein Erwachen an. Ich spürte etwas Lebendiges in mir.“ Sie zieht aus Baden-Württemberg nach Brandenburg, erinnert sich plötzlich an ein kleines französisches Café in Erfurt. Ein Zeichen? Sollte sie ein Café eröffnen? Mit 45 Jahren? Ohne Kapital? Die Sehnsucht bleibt unerschütterlich. „Mein größtes Kapital ist mein Kopf“, sagt sie sich und findet einen Investor. 2011 eröffnet sie in Templin ihr eigenes kleines Café und Schokoladenlädchen „Gourmet Flammerie Templino“. In der verwunschenen Einkaufspassage pflanzt sie einen Rosenstock.
Nach zwei Jahren wird sie unruhig, sucht nach Räumlichkeiten. In Bernau wird sie fündig. Voilà: das Café Flammerie Pascal ward geboren. Doch nach einem Jahr ist sie wieder da, die innere Unruhe. Diesmal wird sie in Potsdam fündig, haucht dem Hofcafé Madame Récamiere ihr Leben ein. Und verliebt sich in die Garnisonsstadt.
Auf einer Reise an den Gardasee entdeckt Elena von Gieck in einer kleinen Sackgasse ein Lädchen. „Karins Limoncello Laboratorium“. Eine ältere Frau köchelte im Hinterstübchen Marmelade. „Ich war auf der Stelle verzaubert“, erzählt sie. Dann sieht sie eines Tages im Fernsehen einen Bericht über einen Bio-Rosenhof in der Uckermark. Zwei Tage später steht sie vor dem Hof, öffnet das hölzerne Tor – und begegnet ihr: der Rose. „Dieser betörende Duft, diese leuchtende Farbe. In diesem Moment hat sich für mich die Welt geöffnet.“
Die Rose weckt nicht nur die Weiblichkeit und Sinnlichkeit in ihr, sondern auch die Alchemistin. Sie ist beseelt von ihrem innigsten Wunsch, ein Elixier der Sinnlichkeit zu kreieren – und gründet die Marke „Uckerose“ und die Rosenlaboratorium-Manufaktur in Templin. Dort wird fortan in kupfernen Destillen mit viel Liebe und Hingabe filtriert, extrahiert, kombiniert, abgefüllt, etikettiert, verpackt.
Die Ergebnisse ihrer Liebe zur Rose und zur alchemistischen Kunst gibt es in ihrem verführerisch duftenden Laden in Potsdams Gourmetmeile, der Gutenbergstraße: vom Rosenmousse Gold (eine Geschmacksexplosion aus ca. 20 duftenden Rosenblüten) über alkoholfreien Rosen-Spritz, Single Malt und Rosen-Elixier mit fassgereiftem Portwein, Granatapfel und Rosmarin bis zu Schokolade, Rosensalz und Rosenpfeffer sowie Rosen-Früchtetee.
Elena von Gieck ist angekommen. Eine Rose aus der Uckermark – übrigens ein Tiefwurzler – hat sie dabei unterstützt, selber Wurzeln zu schlagen. Woher sie in all den Jahren den Mut genommen hat? „Ich bin beim Gehen gewachsen“, sagt sie. „Es ist nie zu spät, seine Bestimmung zu leben.“
Rosen-Laden – Laboratorium
Elena von Gieck
Gutenbergstrasse 31
14469 Potsdam
www.uckerose.de
Museum Barberini: Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst
von Heidi Müller
Magischer Tausendsassa
Wann haben Sie das letzte Mal ein Einhorn gesehen? Nicht unbedingt leibhaftig, nein, nein. Aber Einhörner sind absolut en vogue. Sie schmücken Kinderzimmer und Schulranzen, gerne in einem nicht zu übersehenden Schrill-Pink. Das Museum Barberini widmet dem Fabeltier jetzt eine fantastische Ausstellung: Rund 150 Werke aus einem Zeitraum von etwa 4000 Jahren, darunter Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken, illuminierte Manuskripte, Plastiken und Tapisserien. „Viele dieser Werke werden nur selten ausgeliehen“, sagt Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini. „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Ausstellungskonzept über 80 Leihgeber aus 16 Ländern überzeugen konnten.“ Keine Frage: das Museum ist mit einer besonderen Freizügigkeit beglückt worden. Zu den Leihgebern gehören u.a. die Gallerie degli Uffizi, Florenz, das Metropolitan Museum of Art, New York, das Musée du Louvre, Paris, das Museo Nacional del Prado, Madrid und das Victoria and Albert Museum, London.
In der Kunst ist das beeindruckende Wesen omnipräsent. „Jedes große Museum hat mindestens eine Darstellung in seiner Ausstellung,“ sagt Chefkurator Michael Philip. „Das Einhorn ist magisch. Das mythische Wesen ist ein vielschichtiges Zeichen, von dem eine besondere assoziative Energie ausgeht. Es ist in keinem Zoo als lebendes Tier zu sehen, aber zugleich allgegenwärtig – in der Popkultur, als Werbung oder in den Kinderzimmern“, erklärt der empathische, begeisternde Kurator der Ausstellung. Man könnte ihm stundenlang zuhören. „Das eine Horn auf der Stirn, das kein anderer Vierfüßer trägt, gilt als Zeichen der Auserwähltheit. Es zeigt das Einhorn als etwas Außergewöhnliches, das einer anderen Welt als der alltäglichen angehört. Dieser übernatürliche Status, seine ferne Vertrautheit, macht es zu einer Projektionsfläche für Sehnsüchte und Idealvorstellungen,die sich aus überlieferten Geschichten und Bildern speist.“
Seit dem 16. Jahrhundert sammelten Fürsten und wohlhabende Bürger kostbare, seltene oder kuriose Objekte in Kunst- und Wunderkammern.. Das Horn des Einhorns – tatsächlich der Zahn des Narwals – war überaus begehrt. Das lag nicht nur an seiner Stellung zwischen Phantastik und Wirklichkeit, sondern auch an seinem besonderen Erscheinungsbild sowie seiner kulturellen Bedeutung. Bis ins 17. Jahrhundert war man überzeugt, dass Einhörner existieren. Dann siegte die Vernunft. Leider.
Das Einhorn – ein Tausendsassa: Christussymbol, Wappentier, Allheilmittel, Türhüter der Fantasie. Wenn man schon immer mal wissen wollte, wie man ein Einhorn fängt: in der Ausstellung findet man garantiert die Antwort.
P.S. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Workshops, Vorträgen, Gesprächen, einer Lesung und einem Konzert sowie einem
Filmprogramm begleitet.
Museum Barberini
Alter Markt
Humboldtstraße 5–6
14467 Potsdam
Ausstellungsdauer: bis 1. Februar 2026
Besucherservice
T +49 331 236014-499
www.museum-barberini.de
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André Butzer und Lars Eidinger im Taschen Store Berlin
von Heidi Müller
Sehnsüchte, die man verwenden kann
Dieser Herbst soll es ja bekanntlich in sich haben. Während die einen nur reden, handeln die anderen. Im Taschen Store Berlin wird es Allerheiligen hochkarätig. André Butzer, einer der international anerkanntesten Maler seiner Generation, signiert das Buch Die Jahreszeiten. Gedichte von Friedrich Hölderlin. Für dieses Künstlerbuch hat André Butzer 47 Gedichte zusammengestellt, die Hölderlin zwischen 1793 und 1843 zu den vier Jahreszeiten schrieb. Dazu hat er selbst 40 Aquarelle geschaffen. Hölderlin ist wohl André Butzers Lieblingsdichter und zählt neben Walt Disney und Henri Matisse zu seinen „Lieblingspersönlichkeiten überhaupt“. Seine Identifikation mit dem Dichter geht sogar so weit, dass Hölderlins Todestag Butzers eigener Geburtstag ist.
Hölderlin formuliert, so Butzer „genauso wie Disney Sehnsüchte. Und die kann man verwenden.“ Für Hölderlin ist die Dichtung jener Ort, der einen menschlichen Aufenthalt auf Erden möglich macht. Für Butzer ist es die Malerei. In der Dichtung findet er Beistand, um die extremen Widersprüche der Welt malerisch auszutragen und auszusöhnen. Das sich so magisch ergänzende Werk wird an diesem Tag noch erhöht; kein geringer als Schauspieler Lars Eidinger wird im Taschen Store Gedichte aus dem fantasievollen Werk vortragen.
Sa, 1. November, 17 – 18 Uhr
TASCHEN Store Berlin
Schlüterstr. 39
10629 Berlin
TASCHEN
André Butzer. Hölderlin
Hardcover, 24.8 x 33.3 cm, 1,5 kg, 204 Seiten
taschen.com
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Warehouse Sale im Taschen Store Berlin
von Heidi Müller
Horizonterweiterung durch Schmökern
Magisches beginnt mit einer Vision. Mitunter erscheint der Visionär tollkühn. Benedikt Taschen ist so ein Pionier. 1980 startet er mit einem kleinen Comicladen in Köln. Heute zählt der Taschen Verlag zu den angesehensten und begehrtesten Kunstbuchverlagen der Welt.
Der Kern des Gründers Idee: die besten Bücher der Welt zu veröffentlichen. Und basta.
Von der kleinen Reihe bis zu begehrten Collector’s Editions veröffentlicht Taschen Bücher in unterschiedlichsten Formaten und in jeder Preisklasse. Apropos: Im Taschen Store Berlin ist wieder Warehouse Sale: bis zu 75 Prozent Rabatt auf ausgewählte Titel, darunter Ansichtsexemplare und Bücher mit kleinen Mängeln aus Bereichen wie Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode und Reise.
Der Store-Sale startet am Mittwoch, 3. September, mit einer Preview Party von 17 bis 20 Uhr und endet Samstag, 6. September. Zudem kann man auch online bei www.taschen.com „umblättern“: von Donnerstag, 4. September bis Sonntag, 7. September.
Übrigens: Eine neue Studie der University of Cambridge hat bewiesen, dass schöne Kunst den Blick für das große Ganze schärft. Horizonterweiterung durch Schmökern. Wunderbar!
TASCHEN Store Berlin
Schlüterstr. 39
10629 Berlin
www.taschen.com
3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
von Heidi Müller
Vom Fuchs inspiriert
Berlin ist ein Epizentrum für Kunstschaffende. Zu diesem Juwel gehört auch die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Seit ihrer Gründung im Jahr 1996 hat sich die alle zwei Jahre stattfindende internationale Ausstellung zu einem der wichtigsten Foren für zeitgenössische Kunst entwickelt. Mit jeder Ausgabe bringt sie die jeweils aktuell einflussreichen Positionen von Kunstschaffenden aus unterschiedlichen Bereichen zusammen.
Die 13. Berlin Biennale zeigt ihr Programm mit über 170 Werken an vier Ausstellungsorten: in den KW Institute for Contemporary Art, den Sophiensælen, im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart und in einem ehemaligen Gerichtsgebäude in der Lehrter Straße in Berlin-Moabit. Kunst macht mobil, hält nicht nur Köpfe und Herzen in Bewegung. Ein wundervoller Anlass, seine Lieblingsstadt mal wieder neu zu erkunden, offen für Neues zu sein.
Die 13. Berlin Biennale hat übrigens ein ganz schlauer Zeitgenosse inspiriert: der Fuchs. „Die starke Präsenz von Füchsen im Berliner Stadtbild ist einer der Ausgangspunkte dafür, die 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst als Erforschung von Flüchtigkeit zu denken“, sagt Zasha Colah, Kuratorin der 13. Biennale. Flüchtigkeit als die kulturelle Fähigkeit eines Kunstwerks, im Angesicht legislativer Gewalt seine eigenen Gesetze zu definieren. Unter dem Motto „das Flüchtige weitergeben" zeigt die Berlin Biennale Arbeiten von 60 Künstlerinnen und Künstlern aus fast 40 Ländern, die teilweise unter schwierigsten Bedingungen arbeiten. „Dies ist eine Biennale über das Denken selbst unter den schwierigsten Umständen wie Folter, Gefangenschaft, Krieg", sagt Zasha Colah. Wenigstens die Gedanken sind und bleiben frei.
INFO:
Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
bis 14. September 2025
www.13.berlinbiennale.de
www.berlinbiennale.de
Museum Barberini: Mit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro
von Heidi Müller
„Ein echt cooler Typ“
„Er war ein echt cooler Typ, den hätte ich gerne kennengelernt.“ Nicht nur Christoph Heinrich, Direktor des Denver Art Museums, ist begeistert von dem Wirken und Wesen des Camille Pissarro. Als Kooperationspartner gehört sein Museum zu den über 50 internationalen Sammlungen, die die neueste Ausstellung im Museum Barberini möglich gemacht haben, darunter das J. Paul-Getty-Museum, Los Angeles, die National Gallery Washington, das Metropolitan Museum of Art, New York, das Van-Gogh-Museum, Amsterdam, das Musée d’Orsay, Paris und die National Gallery, London.
Über 100 Werke sind Gänsehaut auslösende Zeugen des beeindruckenden Lebenswerks dieses coolen Typen: Camille Pissarro, zentrale Figur des Impressionismus. Dabei war er gar kein Franzose, wovon die meisten von uns wohl ausgegangen sind. Kurze Auffrischung gefällig? Geboren 1830 auf den damaligen Dänischen Antillen, als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie mit französisch-portugiesischen Wurzeln. Nach Ende seiner schulischen Ausbildung in Frankreich reist Pissarro mit dem dänischen Maler Fritz Melbye zwei Jahre lang durch Venezuela. 1855 siedelt er nach Frankreich über. Auf der Suche nach einer neuen, zeitgemäßen Ästhetik schreibt er sich an der privaten Académie Suisse in Paris ein, wo er Gleichgesinnte trifft, darunter Claude Monet und Paul Cézanne. 1870 flieht die Familie Pissarro vor dem Deutsch-Französischen Krieg aus Paris nach London. Bei ihrer Rückkehr nach Frankreich schließt sich Pissarro mit Malerkollegen wie Monet, Renoir und Sisley zusammen und initiiert mit ihnen 1874 die erste Impressionisten-Ausstellung. Bis 1884 folgen sieben weitere Schauen.
Mit Camille Pissarro wurde ein Außenstehender zur zentralen Figur der Impressionisten. Er, dessen erste Studien unter freiem Himmel in der Karibik und in Venezuela stattfanden, bringt eine von akademischen Normen unabhängige Perspektive in den Kreis der Pariser Künstler, für den er die Rolle eines entscheidenden „Netzwerkers“ einnimmt, so Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini.
Da er schon mit 40 Jahren einen weißen XXL-Rauschebart trägt, nennen ihn die Künstler des Kreises daher auch liebevoll Père Pissarro. Ortrud Westheider: „Camille Pissarro war für viele der impressionistischen Künstler wie eine Vaterfigur, sein eigenes Schaffen wurde aber erst in der jüngeren Vergangenheit ausgiebiger betrachtet und gewürdigt. Mit den sieben Werken Pissarros in der Sammlung Hasso Plattner als Ausgangspunkt und ermöglicht durch die großartige Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum zeigen wir, wie Pissarros Impressionismus zwar eng mit der Gruppe verbunden, aber gleichzeitig einzigartig ist.“
„Vor allem Pissarros Landschaftsauffassung ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den Impressionisten“, erklärt Nerina Santorius, Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin am Museum Barberini. „Während Kollegen wie Monet oder Renoir Stadt und Land meist als Freizeitraum des Bürgertums darstellen, richtet Pissarro den Blick darauf, wie die einfache Bevölkerung unterschiedliche Alltagslandschaften gestaltet und prägt. Er zeigt, wie seine Frau Julie den Garten kultiviert, eine erfahrene Bäuerin auch mit nassem Holz ein Feuer anzündet oder auf einem Pariser Boulevard Kutschen im Feierabendstau stecken. Den kleinen Dingen des Alltags Schönheit abzugewinnen, war für Pissarro ein zentrales Anliegen seiner künstlerischen Arbeit.“
https://www.museum-barberini.de/de/ausstellungen/16988/mit-offenem-blick-der-impressionist-pissarro
Mit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro
Museum Barberini
Alter Markt/Humboldtstraße 5-6
14467 Potsdam
Laufzeit: bis 28. September 2025
Mi–Mo 10–19 Uhr
Besucherservice
T +49 331 236014-499
Foto: © David von Becker
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Humboldt Forum: Restaurierung im Dialog
von Heidi Müller
Eines der ältesten Schätze der preußischen Kunstkammer
Was wäre das Humboldt Forum ohne die Modell- und Steinbildhauer, Steinmetze, Stuckateure und Restauratoren, die die historischen Barockfassaden in der Schlossbauhütte in Spandau rekonstruiert haben? Moderne Michelangeli von heute. Ebenso wurden für die Ausstellungen bisher tausende Exponate aus verschiedenen Regionen der Welt restauriert. Solche eindrucksvollen Arbeiten finden meist hinter den Kulissen statt – für Besucher bleiben sie oft unsichtbar. Bis jetzt: Die neue Ausstellung „Restaurierung im Dialog“ gewährt uns Einblicke hinter die sonst verschlossenen Türen.
Im Zentrum stehen fünf sehr unterschiedliche Schätze, einer davon sogar noch aus der preußischen Kunstkammer: zwei Wappenpfähle von der Nordwestküste Amerikas, ein mongolischer Schrein aus dem 20. Jahrhundert, eine Zeremonialpfeife der Umoⁿhoⁿ aus Nebraska und ein chinesisches Lackschränkchen aus der Qing-Dynastie. Wobei Lackschränkchen viel zu profan klingt. Dieses Prunkstück aus schwarzem Koromandellack mit eingeschnitzten farbigen Darstellungen zieht einen sofort in seinen Bann. Im Inneren findet man Blätter aus Eivogelfedern, Chrysanthemen aus Bernstein... Am liebsten würde man um den magischen Schlüssel bitten, der alles in dieser märchenhaften Box für drei bis vier Minuten wie ein Spielwerk in Bewegung versetzt. „Dieses Schränkchen ist eines der ältesten Schätze unserer Sammlung, es stammt noch aus der brandenburgisch-preußischen Kunstkammer“, sagt Ulrike Stelzer, Sammlungsrestauratorin für Ostasiatische Kunst bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz .
Seit 2011 wurde das Schätzchen restauriert. Es war ein reiner Zufall, dass der etwas neugierige und technisch begabter Ehemann einer Restauratorin, einer Frau bei ihrer Arbeit über die Schulter lugte. Auf ihrem Tisch lagen hunderte von ausgebauten Einzelteilen. Er entdeckte beglückt die Mechanik und behauptete kühn: Ich traue mir zu, das Spielwerk zu reparieren.
Ein Hoch auf die Kühnheit. Nun mussten all‘ die hunderte von Einzelteilen so zusammengepuzzelt werden, dass die Mechanik auch funktionierte und sich alles wie von Zauberhand in einer ausgeklügelten Choreographie bewegte. Ach ja: den Schlüssel, der alles in Gang setzte, gab es leider nicht mehr. Nachdem auch dieser und weitere fehlende Teil der Mechanik nachgebaut werden konnten,
„Das bleibt für uns alle ein unvergessener, erhabener Moment, denn es galt eigentlich als unwiederbringlich zerstört“, gesteht Ulrike Stelzer. Wenn Märchen wahr werden. Die Ausstellung lehrt einen Hochachtung vor dem Handwerk, und Demut vor den ethischen Abwägungen, die mit einer Restaurierung einhergehen.
Zeitgleich mit dieser temporären Ausstellung gibt es noch zwei weitere zu entdecken: Der Indigene Künstler Feliciano Lana aus Brasilien erzählt in seinem Bilderzyklus „Die Geschichte der Weißen“ (https://www.humboldtforum.org/de/programm/laufzeitangebot/ausstellung/feliciano-lana-143965/) vom Kontakt zwischen Indigenen und Weißen.
Die Arbeiten des japanischen Künstlers Takehito Koganezawa kreisen um Fragen der Zeit- und Raumwahrnehmung: „Eins auf Zwei. Zwei auf Eins“ https://www.humboldtforum.org/de/programm/laufzeitangebot/ausstellung/takehito-koganezawa-144403/ eröffnet der Vorstellungskraft und ästhetischen Wahrnehmung neue Spielräume.
Info:
Restaurierung im Dialog
https://www.humboldtforum.org/de/programm/laufzeitangebot/ausstellung/restaurierung-im-dialog-144418/
Sa, 24. Mai 2025 – Mo, 1. Juni 2026
Humboldt Forum
Schloßplatz, 10178 Berlin
Besucherservice
+49 30 99 211 89 89
Museum für Asiatische Kunst, 3. OG, Wechselausstellungsfläche 47, Raum 301
Öffnungszeiten
Mo, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:30 – 18:30 Uhr
Die Ausstellung ist kostenfrei
https://www.humboldtforum.org/de/programm/
Ristorante Essenza – Ikone der italienischen Hauptstadt-Restaurants
von Heidi Müller
Anspruchsvolle Reduktion auf das Wesentliche
Er wollte Lehrer werden, studierte Linguistik und Germanistik in der majestätischen Stadt Agrigento an der Südküste Siziliens, heute Kulturhauptstadt. Bis ihn eines Nachts sein älterer Bruder aus Berlin anrief: „Wir gehen gerade auf dem Kudamm spazieren.“ Nachts. „Du glaubst nicht, was hier los ist.“ Pasquale Sinaguglia wollte es wissen. Er besuchte seinen Bruder – und verliebte sich in die Stadt. Das war’s. Der 17-Jährige vertraute seinem Gefühl und zog im Juli 1988 nach Berlin. Goethe und Grass mussten warten.
Dank seines Bruders konnte er gleich im Ristorante „La Villa“ in Berlin-Zehlendorf loslegen. Drei Monate später saß er bereits in der Geschäftsleitung. Dann schien er wie ein Atom in der einzigartigen historischen Beschleunigung dieser Stadt mitzukreisen. Die Mauer fiel und sein Leben wurde zu einem Teil dieser einzigartigen Geschichte. „Dieses Glück, all das miterleben zu dürfen“, reflektiert er fast poetisch, während er an die dynamischen Entwicklungen in der Stadt zurückdenkt.
Und dann geht alles Schlag auf Schlag. Er leitet das Ristorante „Villa Medici“, eröffnet 1992 sein erstes eigenes Restaurant: das „La Ferla“ in Tegel. Dafür wird er als jüngster selbstständiger Gastronom vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen ausgezeichnet. Das „La Ferla“ zählt fortan zu den besten italienischen Restaurants Deutschlands. Nebenbei absolviert er eine Ausbildung zum Chefkoch, wird vom Feinschmecker für sein innovatives Konzept mediterraner Küche ausgezeichnet.
Ein Leben voller Energie und Leidenschaft. Sein persönliches Wirken ist dabei eng verwoben mit den epochalen Entwicklungen im Außen. Die neue Mitte Berlins – der Potsdamer Platz – fasziniert ihn. Auch seine Liebe zur Architektur ist Ausdruck seines besonderen Gespürs. Der 103 Meter hohe Kollhoff Tower bringt seine Neuronen zum Schwingen. 2004 eröffnet er dort das Essenza – die Ikone der italienischen Hauptstadt-Restaurants. Die Adresse spricht für sich: Potsdamer Platz 1.
Essenza: die Reduktion auf das Wesentliche, gesteigert zum Maximum. Der Ursprung von allem. Hier materialisiert sich Pasquale Sinaguglias Anspruch. Es ist nicht nur das Optimum an Produktqualität, handwerklichem Können, kreativer Kochkunst, Service und Gastfreundschaft – es ist die tiefe Dankbarkeit und Demut vor dem, was möglich ist.
„Wir sind sehr stolz darauf, was wir in all den Jahren geschafft haben“, sagt der Patrone.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, als die ganze Welt zu Gast in Berlin war, wird das 1. Haus am Platz komplett eingerüstet. Für ganze fünf Jahre. Die Umbauarbeiten am Kollhoff-Tower stellen das Restaurant vor unvergessliche Herausforderungen. Das Resultat: Umsatzrückgänge von bis zu 70 Prozent. „Wir haben sehr gelitten“, erinnert sich Pasquale, „aber wir haben uns über unsere konsequente Qualität gehalten.“ Dieser Anspruch ist der Herzschlag seines Handelns. „Du musst dich entscheiden: Willst du Geld verdienen oder willst du die Gäste glücklich machen?“ Pasquales Wahl ist eindeutig.
2020 dehnt der Gastronom sein energetisches Wirkungsfeld aus und eröffnet in der Mall of Berlin, in einem denkmalgeschützten Gebäude, eine Dependance – ein modernes Restaurant im Industriedesign für ein jüngeres, urbanes Publikum. Bei all seinem Handeln ist sich der beseelte Visionär der Genussoffenbarung stets bewusst: Die Famiglia – seine Frau Stefania, die er 1999 in Tegel kennengelernt hat – und die Loyalität seines Teams sind ein wesentlicher Bestandteil der Essenz des Ristorante Essenza.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Denn wie Goethe sagte: „Die Natur hat kein System, sie hat, sie ist Leben und Folge aus einem unbekannten Zentrum zu einer nicht erkennbaren Grenze.“ Wir dürfen gespannt sein, welche neuen kulinarischen Abenteuer und geschmacklichen Offenbarungen die Zentrifugalkraft von Pasquale Sinaguglia in der Zukunft hervorbringen wird.
Ristorante Essenza
Potsdamer Platz 1
10785 Berlin
Tel.: 030 25796856
Öffnungszeiten: täglich ab 12 Uhr
www.ristorante-essenza.de
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Porsche Racing Moments im Taschen Store
von Heidi Müller
Leben auf der Überholspur
Dieses Buch ist ein Muss für alle Porsche-Liebhaber. Ein Mythos in hypnotisierenden Fotos, durch die man das Universum aus Benzin und Öl zu riechen scheint. Man spürt den Sog der vorbeirasenden Autos, hört die Vibration des Asphalts und die fast orgiastisch anmutenden, röhrenden Geräusch der Motoren. Ein Buch wie eine Rennstrecke. 25 Jahre Porsche-Rennwagen durch das Objektiv von Rainer W. Schlegelmilch. Von 1963 bis 1988 hat der Rennsportfotograf nicht nur die Kraftprotze, sondern auch die Akteure hinter den Kulissen – Rennfahrer im Gespräch, Mechaniker mit ölverschmierten Händen – mit seinen Fotos für die Ewigkeit festgehalten. Die rasenden Helden auf vier Rädern – von den speziell angefertigten Prototypen aus den 60er Jahren – den Modellen 550, 718, RS und RSK – über die leistungsstarken 907 und 908 bis hin zu den wohl kultigsten Rennwagen aller Zeiten, dem 917, dem 962 und natürlich dem zeitlosen Porsche 911 – hat er dabei durch seine einzigartige Zoomtechnik eingefangen. Deshalb nannten ihn seine Kollegen auch den Zoom-Master.
Seine persönliche fotografische Reise durch die Geschichte der Porsche-Langstreckenrennen, von Le Mans über die Targa Florio und Spa-Francorchamps bis nach Monza, hat jetzt der Taschen Verlag in einem faszinierenden XL-Buch Porsche Racing Moments veredelt.
Am Samstag, 5. April, signiert Rainer W. Schlegelmilch im Berliner Taschen Store in der Schlüterstraße 39 von 17 bis 18 Uhr seine fotografische Liebeserklärung. Erleben Sie die Legende der Motorsportfotografie, einen der bedeutendsten Chronisten des internationalen Rennsports live.
https://www.taschen.com/de/books/sports/09900/rainer-w-schlegelmilch-porsche-racing-moments/
Donald Duck in Berlin
von Heidi Müller
Die ultimative Chronik über die berühmteste Ente der Welt
Ein kurzer Schmökermoment reicht, und das Kind in uns hat sofort sturmfreie Bude. Donald Duck. Die Ente unseres Lebens. Erinnern Sie sich? Ach Quatsch, wir lieben sie doch noch immer. Seit 1934 ist Donald Duck eine der beliebtesten Comicfiguren. Die Art, mit der sie ihre Schwächen nicht versteckte, hat unsere Herzen für immer erobert. „Donald ist alles, er ist jeder. Er macht die gleichen Fehler, die wir alle machen,“ brachte es der als „Duck Man“ verehrte, legendäre Comicerzähler Carl Barks auf den Punkt.
Sind wir nicht alle ein bisschen Ente?
Die ultimative Chronik, das ist Donalds Lebenswerk aus neun Jahrzehnten. Einer der umfangreichsten illustrierten Publikationen über das Disney-Universum. Die Hommage an eine Ente zeigt seltene Zeichnungen, Originalausgaben und Schnappschüsse aus der Produktion, charmante Sammlerstücke, unvollendete Filmprojekte sowie noch nie gezeigte Storyboard-Zeichnungen. Jede Seite entlockt ein Lächeln.
Am Freitag, 7. März, 17 bis 18 Uhr, wird der Berliner TASCHEN Store in der Schlüterstraße 39 zum Entenhausen-Hotspot. Herausgeber Daniel Kothenschulte – er hat sage und schreibe sieben Millionen Bilder bei Disney in Amerika gesichtet – signiert die Enten-Werke. Und Disney Comic-Illustrator Ulrich Schröder veredelt sie dann noch zusätzlich mit einer Donald Duck Zeichnung. Donald Duck – garantiert der beliebteste Donald auf Erden......
TASCHEN Verlag
Donald Duck. Die ultimative Chronik
taschen.com
www.taschen.com/de/books/comics/01146/walt-disneys-donald-duck-die-ultimative-chronik/
Haut- und Lasercentrum Potsdam
von Heidi Müller
„Das Beste, was es auf dem Markt gibt“
Sie ist unser größtes Interaktionsorgan: unsere Haut. Sie ist Schutzschild, Vorratslager und Aushängeschild in einem. Auch wenn sie selbst an ihrer dicksten Stelle nur wenige Millimeter dick ist, macht sie ein Siebtel unseres Körpergewichts aus. Eindeutig ein Schwergewicht, das sich das Haut- und Lasercentrum Potsdam/Berlin zur medizinischen Lebensaufgabe gemacht hat. In vier Standorten widmen sich 94 Mitarbeiter, darunter 24 hoch qualifizierte Fachärzte, um das Wohl der Haut.
Der neuste Standort ist Berlin-Bellevue. Das Haus Helgoländer Ufer 6 mit seiner maritimen Ikonologie ist ein wunderschönes Beispiel für Wiederbestückung: Poseidon, ein kleiner Seestern, ein Meeresvogel. Im Foyer leuchtet einer von zwölf venezianischen Kronleuchtern aus dem ehemaligen Ballsaal im legendären Hotel Adlon. „Als ich hier vor Monaten mit einer Freundin spazieren ging, fiel mir dieses beeindruckende Haus auf. Und das Schild: Zu vermieten“, erzählt Dr. Simone Vogel, ärztliche Leiterin des HLCP. Der imposante Gott des Meeres war wohl ein Zeichen: Dr. Tanja Fischer, Gründerin, ärztliche Direktorin und CEO des HLCP, sagte sofort zu. Zwei Monate später eröffnete der Standort.
Jetzt hat auch Berlin-Moabit sein Kompetenzzentrum für Dermatologie, Phlebologie und Prävention. Das Haut- und Lasercentrum Potsdam gilt deutschlandweit als medizinischer Hotspot. 2006 legte Dr. Tanja Fischer in Potsdam den Grundstein. 2010 kam der Standort Berlin-Grunewald hinzu, 2019 eröffnete die Dependance in Berlin-Mitte. Zudem wurde das Therapieangebot 2020 noch mit einem eigenen Zentrum für Venenheilkunde und Phlebologie erweitert. Das HLCP-Ärzteteam verfügt dank internationaler Tätigkeiten an Universitätskliniken über profunde Erfahrungen in der klassischen Dermatologie und Hautprävention.
Dr. Simone Vogel, die in Frankfurt a.M. Medizin studierte und danach an der Berliner Charité tätig war, hat in der Dermatologie ihre Erfüllung gefunden. „Durch meine Betreuung von Tumorpatienten wurde mir bewusst, dass ich Lebensqualität schenken kann. Das macht mir ein gutes Gefühl. Deshalb liegt mir aber auch die Hautkrebsvorsorge und Früherkennung so am Herzen.“ Das HLCP ist eine Kombination aus medizinisch-wissenschaftlicher Qualität, leitliniengerechter Behandlung, neuester medizinischer Ausstattung und Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. „In der Prävention bieten wir das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt.“ Darüber hinaus macht das Haut- und Lasercentrum die Haut nicht nur gesund, sondern auch strahlend schön.
Und während Poseidon als Schutzgott der Meere, der Stadt Athen und Pylos von Bellevue aus in die Welt strahlt, widmen sich Ärzte tagtäglich ihrer Aufgabe, unser größtes Schutzschild bei seinen lebenswichtigen Funktionen zu unterstützen.
Haut- und Lasercentrum Potsdam
Standort Berlin-Bellevue
Helgoländer Ufer 6
10557 Berlin
Tel.: 030 8200704-0
www.hlcp.de
Museum Barberini
von Heidi Müller
Kosmos Kandinsky – Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert
Spielerische Magie
Gerade wenn die Sonne nicht unser Herz berührt, empfiehlt sich eine energetisierende Auszeit in der aktuellen Ausstellung des Museums Barberini in Potsdam. Der Besuch ist wie ein Eintauchen in den Kosmos Kandinsky. Magisch. Spielerisch. Vitalisierend.
Wassily Kandinsky: Pionier. Wegbereiter der Abstraktion. Anhand seiner Lebensstationen und unterschiedlicher Phasen seines Wirkens erlebt man in acht Kapiteln die zentralen Etappen geometrisch-abstrakter Kunst. Eine farbintensive Zeitreise. Roter Faden sind zwölf Werke Kandinskys, der als Zentralfigur der Abstraktion mit kunstphilosophischen Schriften wie „Punkt und Linie zu Fläche“ Generationen von Kunstschaffenden inspirierte. 125 Gemälde, Skulpturen und Installationen von 70 Künstlerinnen und Künstlern zeigen die Essenz des Abstrakten.
„Der Titel Kosmos Kandinsky beschreibt unser Konzept sehr treffend: Zunächst bezieht er sich auf das unglaublich vielfältige künstlerische Umfeld Kandinskys, das er im Lauf seines Lebens so maßgeblich beeinflusste. Immer wieder wurde seine Biographie durch die großen Umbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelenkt. Dadurch hinterließ er weitreichende Spuren: im russischen Suprematismus, am deutschen Bauhaus oder in der französischen Gruppe Abstraction-Création. Nach seinem Tod 1944 waren es die europäischen Exilanten, die Kandinskys Ideen in die USA brachten, wo Hard Edge und Optical Art entstanden,“ erklärt Sterre Barentsen, Kuratorin der Ausstellung. „Kosmos Kandinsky zeigt deutlich, wie unerschrocken und radikal modern die Geometrische Abstraktion zu jedem Zeitpunkt war..... In ihrer Auseinandersetzung mit den naturwissenschaftlichen Forschungen zum Raum war sie stets Ausdruck und Antrieb großer Ideen,“ ergänzt Museumsdirektorin Ortrud Westheider.
Zu den über 40 internationalen Leihgebern gehören u.a. die Peggy Guggenheim Collection, Venedig, das Solomon R. Guggenheim Museum und das Whitney Museum of American Art, New York. Die zum Teil drei Meter großen Werke haben einen langen Weg hinter sich, um ihre Magie bis Mai 2025 von Potsdam aus zu verströmen.
Kosmos Kandinsky – Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert
Laufzeit: bis 18. Mai 2025
Museum Barberini, Alter Markt
Humboldtstraße 5-6, 14467 Potsdam
Mo, Mi-So, 10-19 Uhr
www.museum-barberini.de
Bildnachweis: Museum Barberini Alter Markt © Lukas Spörl